Wappenbeschreibung

Heraldische Beschreibung des Wappens von Öblarn

Verleihung:  12. Oktober 2015
Wirkung vom: 1. November 2015
LGBI. 2015, Nr. 86

„In einem Hermelinschild zwei rote Pfähle und ein, die Flanken freilassend, innen mit schwarzen Faden bordiertes silbernes Andreaskreuz.“


Ein Bronzeschwert und ein Römerstein mit der Darstellung von Amor und Psyche machen einen Abbau des Kupfers in der Walchen (1469 Walchau) in vor- und frühgeschichtlicher Zeit mehr als wahrscheinlich. Denn Walchen wurden die romanisierten Kelten genannt, und Amor und Psyche verweisen auf die Göttin Venus, der das Kupfer zugehörte.

In geschichtlicher Zeit wurde vom Admonter Abt Johann von Trauttmansdorff 1469 dem Peter Rieder und seinen Berggenossen Jakob Schauer, Meiser Paul zu Gröbming und Peter zu Talern das Schurfrecht auf Kupfererz und Edelmetalle in der Walchen überlassen. Im 16. Jahrhundert brachten oberdeutsche Kapitalisten, wie die Familien Sitzinger aus Nürnberg und die Prantmair aus Augsburg, und um die Wende des 17. zum 18. Jahrhundert die Grafen Stampfer den Bergbau zur Blüte, der 1858 eingestellt werden musste.

Mit Edling (1263 Edeling), Hachern (1354 Haecharen), Starzenalm (1263 alpis Sterz, die Aufragende) und der Walchen gehört die Katastralgemeinde Sonnberg (ca. 1480 Sunnperg) zur Gemeinde Öblarn, deren Name undeutbar blieb. Die bairische Deutung wurde mit –ach (1147 Obelach, 1170 Oblach) und –aren (ca. 1175 Obelaren, 1184 Obilarn, 1263 Oblarn) versucht. Nur mit romanischem ovile, „die Schafhürde“, erhält der Name einen Sinn und wird Walchen als Siedlung Romanisierter verständlich.

Erst mit der Übergabe des Dorfmeisters von 1265 erlangte Admont Verfügungsgewalt über Öblarn, nachdem es 1263 mit der landesfürstlichen villa Oblarn für die Abtretung von Grund zu Bruck entschädigt worden war. Der Bau einer ersten Kirche in Öblarn zu Ehren des hl. Andreas wird dem Abt Andreas von Stettheim (1423–1466) zugeschrieben, wofür es keinen gesicherten Beleg gibt. Viel eher befand sich schon eine Eigenkapelle beim Hof Öblarn, der längst geteilt war und zu dem auch zinsende Huben gehörten; um 1220/1230 gab es 32 Lokationen in Öblarn, die gewiss nicht alle im Ort lagen. Denn von Hochfreien von Machland, von denen auch Öblarn an die steirischen Landesfürsten gekommen zu sein scheint, stifteten um 1147 Walchun seinen Eigenmann mit dem Hof zu Obelach und eine halbe Hube, der Eigenmann seines Bruders Rudolf eine Hube und die Mutter der beiden, die edle Frau Richild, eine halbe Hube über Obelach.

Aus dem nachträglich den Hochfreien von Machland zugesagten Wappen wurden die Pfähle für Öblarn entlehnt, wegen der Vornehmheit in Kürsch gestellt, in den Farben Admonts gekreuzt mit dem Zeichen des hl. Andreas

Entwurf des Wappens: Heinrich Purkarthofer, Graz